Letaba und Olifants: Im Herzen der Wildnis
In Letaba sind wir endlich fällig: Nach diversen Experimenten mit Fünfgänge-Menüs, die keiner jemals zu verdrücken im Stande ist, wollen wir auch mal Grillen, Out-of-Africa-Feeling und Campleben unterm Sternenhimmel genießen. Im Supermarkt erstehen wir Fleisch, Gewürze, Teller, Besteck, Grillzange und Holzkohle, was dann alles zusammen etwas mehr kostet als das Fünfgänge-Menü.
Das Angenehme auf den großen Brücken ist, dass man hier mal aussteigen und sich die Beine vertreten kann. Außerdem gibt es von hier oben immer viel zu beobachten: Flusspferde auf den Sandbänken, Tiere, die zum Trinken ans Wasser kommen oder Seeadler auf Beutezug.
Die Brückengeländer sind beliebte Aussichtsplätze für Riesen-Kingfisher, die von hier oben die Fische wohl noch besser erspähen können als von einem Ast überm Fluss. Von Leuten und lautem Türenschlagen lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen und posieren geduldig für hübsche Nahaufnahmen.
Dann steht da am Straßenrand ein Jeep, zwei Leute mit Ferngläsern gucken gebannt ins Gebüsch. Die Neugier siegt über unser Vorhaben, das knappe Timing einzuhalten, und wir stoppen. Mitten auf einer kleinen Lichtung räkelt sich ein Gepard. Wir hätten ihn wohl selbst nie entdeckt und sind ganz begeistert. Natürlich halten wir uns viel zu lange auf, Cheetahs entdeckt man auch nicht so oft. Aber wir müssen zurück, sind wahrscheinlich sowieso schon heillos zu spät dran.
nicht daran, an die Seite zu treten, ein Uhu landet direkt vor uns, wir müssen warten bis er sich bequemt zu verschwinden, eine Elefantenherde quert die Straße. Bis das letzte Tier ein jüngeres auf die andere Seite bugsiert hat, vergeht eine Ewigkeit. Es ist wie verhext, aber diesmal scheinen wir dran zu sein mit einer saftigen Strafe.
Trotz
Lastminute-Urlaub
konnten wir uns kurzfristig eine Reservierung für das Traumcamp Olifants sichern - für ein Hüttchen in der ersten Reihe direkt über dem Fluss. Terrassenförmig in Hanglage hoch über dem Olifants River gelegen, bietet das Camp und vor allem der Logenplatz in Reihe eins einen grandiosen Ausblick auf den Fluss und die Savanne bis zum Horizont. Allerdings wundern wir uns, als wir mitten drin einen Platz zugewiesen bekommen. Das Camp ist halb leer und die Häuser vorne auch. Umbuchen ist
nicht möglich, und unser Maulen hilft auch nichts. Wir werden belehrt, dass wir Perimeter hätten reservieren müssen. So heißt das - und nicht, wie wir schrieben first row with river sight, na ja. Wir beschließen, fies zu werden und schieben einen Schein über den Tresen. Das hilft, und schon haben wir unseren Perimeter.
Am nächsten Tag zahlt sich das auch schon aus. Eine riesige Elefantenherde tummelt sich direkt unter uns im Fluss, die Tiere baden, grasen im Schilf und bugsieren ihre Kleinen durch das Wasser. Fasziniert beobachten wir das Treiben bis zum Sonnenuntergang. Spät am Abend gibt es noch eine Zulage: Einige Elefanten machen einen Abstecher rauf zum Camp - unglaublich bei diesem steilen Gelände. Zunächst ist nur das laute Bersten von Ästen zu hören, dann steht eine Elefantenkuh mit ihrem Kalb vor uns am Zaun. Es sollte wohl die Zweibeiner mal kennen lernen...Nach ausgiebigem Abgrasen der Büsche trollen sie sich wieder.
Die zauberhafte Landschaft entlang des Balule Loops ist ab sofort unser erster und letzter
Anlaufpunkt, ehe wir ins Camp zurückkehren.
Timbavati, eine Landschaft, die wohl genau dem Bild entspricht, das sich die meisten spontan von Afrika machen:
Savanne so weit das Auge reicht, hohes wogendes Elefantengras, vereinzelte Akazien und riesige Herden
Gnus, Zebras und Büffel. Besonderes Ausschauhalten ist hier überflüssig, die Objekte der
Begierde ziehen an uns vorbei: die Herden, Gruppen von Giraffen, Kudus und Elefanten. Die Artenvielfalt hier ist unglaublich!